Im Rahmen der After-Work-Diskussionsrunden der MIT– Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU, die vom Kreisvorsitzenden der MIT Enzkreis/Pforzheim, Dr. Jochen Birkle, eröffnet wurde, referierte Joachim Kößler, CDU Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Bretten, über das Thema „?“Bargeld-quo vadis? Wird unser Bargeld abgeschafft?“. Anlass für das Diskussionsforum ist die beschlossene Abschaffung des 500-Euroscheines, der zu vielen Spekulationen über die zukünftige Rolle des Bargeldes geführt hat. Der ehemalige Bankdirektor Kößler stellt klar, der 500-Euroschein wird zukünftig nicht mehr neu in den Umlauf gebracht, aber dieser Geldschein besitzt wie alle seit 1949 herausgegebenen Banknoten unbegrenzte Gültigkeit. Mit dem Wegfall des 500-Euroscheines wird insgesamt die im Umlauf befindliche Geldmenge nicht reduziert, da als Ersatz zusätzliche 200-Euroscheine in den Umlauf gebracht werden. Die Abschaffung des großen Scheines soll den Drogenhandel und die Finanzierung terroristischer Vereinigungen durch Bargeld und die damit verbundene Geldwäsche erschweren. Aber der kompletten Abschaffung des Bargeldes tritt Kößler klar entgegen. Auch Befürchtungen einer Einführung einer Bargeldobergrenze in Deutschland sind unbegründet, wenn es auch schon in einigen Ländern wie Frankreich, Italien und Portugal Bargeldobergrenzen gibt.
Das Thema Bargeldabschaffung wird durch das Problem Datenschutz dominiert. Wenn nur noch mit Bank- oder Kreditkarte bezahlt werden kann, könnte von jedem Bürger ein Bewegungs- und Konsumprofil erstellt werden. Ein Argument aber für die Abschaffung des Bargeldes sind die Kosten. Den Gebühren für Zahlungen mit Karten stehen die Herstellungskosten des Bargeldes und vor allem die Bestückung der Geldautomaten und die Transportwege des Geldes von den einzelnen Geschäften zu den Banken gegenüber. Fraglos ist Bargeld die teurere Variante, doch Bargeld ist die sichere Bezahlungsmethode, weil jedes Geschäft verpflichtet ist, Bargeld im Gegensatz zu Bank-und Kreditkarten anzunehmen.
Bargeld bedeutet nach Auffassung von Joachim Kößler ein Stück Freiheit für die Menschen, die auch in absehbarer Zeit erhalten bleiben wird. Die Politik hat nicht die Absicht, das Bargeld abzuschaffen.