Standpunkt 25: Gegen mehr Bürokratie im Zusammenhang mit Home-Office
Die Reduktion sozialer Kontakte ist als grundsätzlichwirksame Maßnahme zur Eindämmung des Infektionsgeschehens anerkannt. Daher erscheint auch der Gedanke, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin Unternehmen aus dem „Home-Office“arbeiten zu lassen, wenn dies möglich ist.
Nun sind nicht alle Arbeitsplätze gleichermaßen dafür geeignet, dass Mitarbeiter von Zuhause aus mit gleicher Effizienz arbeiten können, wie inden Betriebsräumen! Dies gilt nicht nur für Arbeitsplätze in der Produktion, sondern durchaus für Forschung und Entwicklung, da sich Infrastruktur und Arbeitshilfsmittel aus den Firmenräumen nichtoder nur sehr kostenintensiv auf die Wohnungen der Mitarbeiter übertragen lassen. Hinzu kommt der Schutz gegen Ausspähen von Know-How und Forschungsdatenoder andere Angriffe gegen die IT-Infrastruktur, die oft mit Zugangsbeschränkungen einhergehen, die im heimischen Umfeld praktisch nichtumsetzbar sind. Macht die Arbeit aus dem Home-Office für bestimmte Arbeiten durchaus Sinn, ist es für den Gesetzgeber faktisch nicht möglich, Mitarbeiter in Firmen –unter Umständen gegen ihren Willen – in das Home-Office zu verbannen.
MIT fordert daher den Gesetzgeber auf, einen generelle Pflicht zum HomeOffice nicht in Betracht zu ziehen und stattdessen auf Förderungen für den Einsatz zu setzen, beispielsweise zur Ausstattung mit arbeitsgerechter IT-Infrastruktur. MIT lehnt darüberhinaus eine Mehrbelastung von Unternehmen, sowie deren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, beispielsweise durch eine Forderung der Behörden nach Nachweisen und Reporten über die „Home Office Quote“ kategorisch ab, da dies zu einer–mithin völlig unnützen– Bindung von Kapazitäten in den Betrieben und Verwaltungen führt, was eine weitere –u.U.fatale –Senkung der Produktivität der Unternehmen führt.
Prof. Erich H. Franke